Bist Du Dir ein guter Zuhörer?

Wir wachen auf, stellen unseren Wecker aus. Und dann passiert’s doch wieder: wir haben das Smartphone in der Hand und checken unsere Mails.Direkt katapultieren wir uns in den Reaktionsmodus. Anstatt selbst etwas für uns zu erschaffen, re-agieren wir.

Diese Kette wird in unserem Alltag weiter fortgeführt.

Wann also hörst du dir selbst eigentlich zu?

Ich habe es mir zu einem täglichen Ritual gemacht, mich in Ruhe hinzusetzen und meinen Gedanken, meinen Bedürfnissen und meiner inneren Stimme zu lauschen.

Manchmal nehme ich mir tatsächlich einfach nur 10 Minuten Zeit und gönne mir einen Moment der Ruhe. Ich setze mich hin und lasse die Gedanken fließen.Aber das war auch nicht immer so. Denn Anfangs kann alles da oben wirklich durcheinander sein.

Ich kam durch einen starken Impuls auf diesen Weg und machte mich auf in ein Kloster. Und nun war ich hier. Ich hatte bereits seit 5 Tagen kein einziges Wort gesprochen. Um 4:30 Uhr wurde ich mit dem ersten Gong geweckt. Damals habe ich das erste Mal an eine 10 Tage Vipassana Meditation  gemacht.Vipassana ist eine der ältesten Meditationstechniken Indiens und bedeutet so viel wie „Die Dinge sehen, wie sie wirklich sind“. Vipassana wurde vor über 2500 Jahren von Buddha in Indien wiederentdeckt. Es ist der Weg der Selbstveränderung durch Selbstbeobachtung. Der Fokus liegt auf der Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist sowie Achtsamkeit durch die Konditionierung des Geistes. Somit kannst du eine Beobachterrolle einnehmen und auf eine Reise zu dir selbst gehen.

An meinem 20. Geburtstag entschied ich mich, genau diesen Weg zu gehen

Ich erinnere mich noch genau daran, als ich in diesem kleinen Kloster um 4:30 Uhr nachts mit einem Gongschlag geweckt wurde, mich auf den Weg zur Gruppenmeditation machte und nach dem Frühstück auf der Wiese saß. Ich beobachtete eine Kräuterschnecke vor mir.Sie befand sich neben einem kleinen Brunnen, indem dem eine Amsel baden ging – nur 1 Meter von mir entfernt. Auch die Eichhörnchen liefen an mir ohne Angst vorbei. Es war ein Ort, an dem die Natur wieder in Verbindung war mit den Menschen. Dort war nur Liebe und Akzeptanz für jedes Lebewesen zu spüren.

Bist du schon auf der Reise zu dir selbst? Hast du schon Erfahrungen mit Meditation?

Und ich spreche hierbei nicht über „ich setze mich in Buddha-Pose auf den Boden und bin direkt erleuchtet“. Nein, darum geht es nicht. Es geht um Beobachten, um wertfrei anzunehmen und um einfach mal zu lauschen.

Viele denken ja, bei Meditation ginge es darum, gar nichts zu denken. Das ist natürlich der goldene Weg und gar nicht so einfach, weshalb sich manche gar nicht erst trauen.

Aber darauf kommt es gar nicht an. Ich finde, viel wichtiger ist es, einfach erstmal einen Fuß  nach dem anderen zu setzen. Wenn also Gedanken kommen, dann darfst du sie wahrnehmen und wieder wegschicken, dich erneut auf das Hier und Jetzt und deine Atmung konzentrieren.

Allein das Fokussieren auf meine Atmung gibt mir so viel Ruhe und Frieden, so viel Präsenz und Verbundenheit mit mir selbst. Und mit der Zeit, das sage ich aus Erfahrung, lernt man auch automatisch, den Kopf freizumachen und die Gedanken  gehen zu lassen, sodass nur noch Stille herrscht. Trau dich und gönne dir auch mal diese Auszeit. Selbst wenn es nur 5 Minuten sind, es macht einen großen Unterschied.

Probiere es gerne mal aus!

Alles Liebe

Deine Vanessa